September 2012

Unverhofft auf den Nerz gekommen !

Es wird Zeit unseren letzten Neuzugang vorzustellen ;o))


Ich wollte nie einen Nerz! Jahrelang habe ich mit Frettchen geliebäugelt, aber ich konnte mich immer wieder zurückhalten,
denn schliesslich habe ich schon Hunde, Ponies und die ein oder andere Stallkatze, und die Vernunft sagte, dass das genug
Viehzeug ist, aber manchmal kommt es halt doch ganz anders ;o))

Vor einigen Wochen bellten meine Hunde am Stall und ich hörte etwas schreien/ quitschen wie auch immer.
Ich sah etwas kleines dunkles weghuschen und dachte zunächst, die halbwilde Stallkatze hätte ihre Kleinen
mit zur Futterstelle gebracht und die Hunde hätten jetzt eins der Babies verschreckt.
Also brachte ich die Hunde ins Haus, ging noch einmal nachsehen, und erkannte sofort,
das, was da vorsichtig zwischen ein paar Paletten den Kopf herausstreckte, war sicher keine Babykatze!

erste Begegnung

Nun habe ich mich nie wirklich intensiv mit Nerz, Iltis, Marder und Co beschäftigt, und dachte zunächst, es könnte
ein Frettchen sein, fand es dafür aber recht gross und dieses dunkelbraune Farbe und das glänzende, dichte Fell.....
mhmmm sollte es ein Nerz sein?
So wirklich wild wirkte das Tierchen nicht, es fauchte und schrie zwar, wenn man sich zu sehr näherte,
aber richtig scheu war es auch nicht. Ich fragte in der Nachbarschaft, ob vielleicht jemand ein Frettchen oder
einen Nerz vermisst und bekam zur Antwort "nöö der ist garantiert aus der Farm ausgebüchst..
brauchst da aber gar nicht zu fragen, die nehmen den nicht mehr zurück!" (danke, aber diese Option
wäre mir eh nicht in den Sinn gekommen)
Tja, was also tun? Der erste Gedanke "einfach ignorieren" war nach ein paar Tagen hinfällig, denn das Tier dachte
gar nicht daran zu verschwinden, und bei meinen Recherchen lernte ich nicht nur, dass mein Nerz tatsächlich
ein amerikanischer Mink, also ein "Pelztierfarm-Nerz ist, sondern auch, dass Nerze eben keine netten, zahmen Frettchen sind.
So könnte ein Zusammentreffen von Nerz und Katze durchaus zu "Ende von Katze" führen und,
wie lange würde es dauern bis das Tierchen Nachbars Hühner entdeckt??

erste Begegnung

Nächster Gedanke war "auswildern", was daran scheiterte, dass das Mädel wirklich klapperdürr
und halbverhungert war. Wenn sie nu erst noch lernen muss Beute zu fangen, und dann der Winter
vor der Tür, und ausserdem der freundliche Hinweis vom Förster, dass amerikanische Nerze
bei uns im Wald nichts zu suchen haben und geschossen werden.....


erste Begegnung

Nächste Idee: "netten Platz suchen" - auch schwierig, denn mittlerweile hatte ich gelernt, dass mein Nerz eine
schon ältere Fähe ist, die sich kaum noch mit einem anderen Nerz vertragen würde und die Aussichten,
dass sie noch handzahm werden würde waren auch schlecht.
Ich bekam zwar Angebote von Leuten, die sie aufnehmen wollten, aber die Gefahr, dass meine Kleine
sich mit schon vorhandenen anderen Nerzen nicht versteht und dann doch wieder im kleinen Käfig
oder gar als "Wanderpokal" endet, war mir zu gross, irgendwie fühlte ich mich verantwortlich.
Also zog sie erst mal kurzzeitig in einen grossen Chinchillakäfig und dann den alten Hundezwinger,
der kurzerhand zum Nerzgehege umgebaut wurde.

das provisorische Nerzgehege

Dort hat sie nun gute 6 qm Grundfläche mit Galerie und Klettermöglichkeiten. Natürlich war der Umbau
aufwendiger als gedacht (von wegen ein bisschen Volierendraht ans Gitter und gut is ), aber als sie bei ihrem ersten Freigang
im neuen Heim den kleinen Schwimmingpool (Kunstoffkiste mit ca 30 l Wasser) entdeckte, und erst vorsichtig stippte,
und dann rein.. raus.. rein.. schwimm... raus... rein... tauch.. kuller... raus... wieder rein........
Ja, in dem Moment war ich für all den Aufwand versöhnt und froh, dass sie geblieben ist!


Panschen ist prima

Panschen ist prima

Panschen ist prima

Panschen ist prima

Panschen ist prima

(nachdem das Nerzmädchen bewiesen hat, dass auch nach etwa 100 Generationen Käfig-Zuchtnerz
der Instinkt noch deutlich sagt, dass sie semiaquatisch, von daher ein natürlicher Wasserliebhaber ist,
haben wir den Schwimmingpool nach diesem Fototermin gegen einen deutlich grösseren ausgetauscht)


Beim Erkundungsgang über die Galerie:

fast zu schnell fuers Foto


Ein bisschen angefreundet haben wir uns auch schon, wenn ich mich zu ihr setze kommt sie vorsichtig und stubst
meine Hand an, manchmal knibst sie auch rein, aber recht vorsichtig, gebissen hat sie mich nur einmal,
als ich dumm genug war, ihr ein Stück Fleisch aus der Hand zu geben. Da hat sie in ihrem Eifer leider meinen
Finger mit dem Fleischbrocken verwechselt *autsch*

neugieriger Nerz

Ich habe keine Ahnung, ob sie jemals ganz zahm wird, es ist auch nicht wichtig.
Wenn man sieht, wie sie durch ihr Reich tobt, planscht oder auch völlig lässig
ausgestreckt auf einem der Aussichtplätzen liegt und die Welt draussen beobachtet,
sieht es so aus, als fühle sie sich wohl, und das ist alles was zählt ;o)))

ist was?

Ach ja, nachdem feststand, dass das Mädel bleibt,
bekam es natürlich auch einen Namen, sie heisst jetzt "Scarlett" !

(was würde auch besser zu einer Dame passen, die sich ganz in Nerz kleidet? ;o)))


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